Das Reich des Kindes. 
Legende der letzten Karolinger

 

Die Konradiner, die mächtigen Grafen vom Lahn- und Rheingau, beschließen auf ihrer Feste Weilburg, die Schwäche des Reiches, deren Ursache sie in der Reichsteilung unter Kaiser Ludwig dem Frommen sehen, nicht weiter hinzunehmen. Sie wollen, dass Arnulf von Kärnten anstelle Karls III., des Dicken, die Königskrone trage. Als sie den auf seiner Pfalz in Tribur residierenden König zwingen, sein Amt zugunsten Arnulfs niederzulegen, weissagt die Seherin Glismuoda: „Ich seh’ nicht die Kraft zum Throne schreiten, ich seh’ zum Throne schreiten ein kleines schwaches Kind.“ Schließlich wird beschlossen, dass Arnulf Uta aus dem Geschlecht der Konradiner heiraten und in seine Residenz nach Regensburg führen solle. Noch während der Krönungsfeierlichkeiten in Aachen wird Arnulf zu den Waffen gerufen, so dass zwar Uta zur Königin, nicht aber er zum König gekrönt werden kann. Die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen bewirken, dass die Ehe der beiden nicht vollzogen wird. Selbst als Arnulf schließlich auf seine Pfalz bei St. Emmeram in Regensburg zurückkehrt, zeigt Arnulf kein Bestreben nach einem legitimen Thronfolger, so dass Zwentibold, Nachkomme des Königs mit einer seiner Kebsweiber, Ansprüche auf den Thron erhebt. Die Konradiner erzwingen die Klausel, dass Zwentibold nur so lange als künftiger König gelten solle, als die Königin kein Kind hat. Als der König krank wird, verbringt Uta eine Nacht bei ihm, um ihn zu pflegen. Schließlich wird sie schwanger, doch Arnulf bekennt sich nicht zu diesem Kind. Uta begehrt, dass auf einem Gerichtstag die Nachfolgefrage geklärt wird. Dort verlangt das Volk, das in den Gesichtszügen des Kindes die von Arnulf wiederfindet: „Das Kindlein gehört auf den Thron!“ Arnulf fügt sich. Nach seinem Tod dringen die Hunnen ins Land ein. Im Hunnensturm kommt Ludwig, das Kind, ums Leben und wird in Regensburg begraben. Mit ihm erlischt die Linie der ostfränkischen Karolinger und Konrad I. aus der Linie der Konradiner erhält aus der Hand Utas die Königskrone.

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